Braucht man für die Homöopathie Tierversuche?
Tierversuche sind in der Homöopathie keine Notwendigkeit und spielen praktisch keine Rolle. Die Arzneien, die angewendet werden, wurden von gesunden Freiwilligen (Menschen) in den letzten 200 Jahren am eigenen Leibe auf ihre Wirkungen hin beobachtet. Die Prüfer sind meist selbst Homöopathen, da diese am genauesten wissen, worauf bei Arzneimittelprüfungen zu achten ist. Die Ergebnisse wurden dann sehr genau in homöopathischen Arzneimittellehren niedergeschrieben. Diese Arzneimittellehren sind heute noch gültig und werden immer noch weiter ergänzt und erweitert, sowohl durch weitere Prüfungen wie auch durch die Erfahrungen bei der Anwendung der Arzneimittel und der Toxikologie. Ihre Kenntnisse über verschiedenste Arzneien machen es erfahrenen Homöopathen übrigens auch möglich, Tiere zu behandeln.
Arzneimittelprüfungen wurden auch bei Tieren durchgeführt. Der Forderung Hahnemanns, daß Arzneimittelprüfungen auch an gesunden Tieren durchgeführt werden müssen, sind bisher nur wenige Tierärzte nachgekommen (Farre´, Genzke u.a.) und von der Vorstellung Hahnemanns, eigene Versuchsställe mit gesunden Tieren an den Tierarzneischulen einzurichten, sind wir noch weit entfernt.
Wichtig ist aber zu wissen, daß diese Prüfungen an Tieren nur bewiesen haben, wie wenig man an die Charakteristik eines Heilstoffes herankommt im Vergleich zu dem, was man bei der Prüfung an Menschen feststellen konnte. Sicherlich besteht bei Prüfungen am Tier der Vorteil, daß sie viel weiter in die Pathologie hinein geführt werden können als beim Menschen, es hat sich aber gezeigt, daß dies nur in ganz üblichen grobtoxischen Pathologien endete, die ohnehin schon vom Vergiftungsbild her bekannt waren. Außerdem bleibt es noch immer eine anthropologische Frage der Erkennung, der Aufzeichnung, der Interpretation und der Verwertung, weswegen für die Übertragungslehre zu votieren ist, anstelle der fast aussichtslosen Vielfalt von Prüfungen an verschiedenen Spezies und sogar Rassen.
So stützen sich die homöopathischen Verordnungen in der Veterinärmedizin fast ausschließlich auf die Ergebnisse der Arzneimittelprüfungen am Menschen, den toxikologischen Erfahrungen und Erfahrungen durch die Anwendung am kranken Tier.
In der Veterinärhomöopathie werden also die beim Menschen beobachteten Erscheinungen korrekt und möglichst adäquat auf das Tier übertragen (Übertragungslehre) und der Erfolg bestätigt dieses Vorgehen, was von allen, die ernsthaft Homöopathie am Tier betreiben, bestätigt wird.