Reges Interesse an Begleitung am "Holocaust-Gedenktag"
Rund 30 Teilnehmer*innen
Interessierte aller Altersgruppen aus dem Großraum Melk haben am Nachmittag des 27. Jänner 2019 im Rahmen des "internationalen Holocaust-Gedenktags" die Gedenkstätte Melk besucht. Die rund 30 Teilnehmer haben die Gelegenheit wahrgenommen und an einer offenen und kostenlosen Begleitung, durchgeführt vom Leiter des zeithistorischen Zentrums Christian Rabl, teilgenommen. Besucht wurden dabei sowohl das ehemalige KZ-Außenlager Melk in der heutigen Birago-Pionierkaserne sowie die Gedenkstätte Melk im ehemaligen Krematoriumsgebäude. Rabl gab einen Überblick über die Lagergeschichte und ging anlässlich des Gedenktages insbesondere auf das Schicksal der als jüdisch kategorisierten KZ-Häftlinge in Melk ein, die vielfach im Jänner 1945 mit dem letzten Evakuierungsmarsch aus dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau nach Mauthausen und kurz darauf nach Melk gekommen waren. Doch bereits davor, ab dem Frühsommer 1944, waren zahlreiche jüdische Häftlinge in Melk im sogenannten "Judenblock" im Objekt X einquartiert. Beim Bombardement auf Melk am 8. Juli 1944 wurde das Gebäude schwer in Mitleidenschaft gezogen und mehr als 220 KZ-Häftlinge - viele von ihnen jüdische Häftlinge - getötet.
Nach dem Rundgang auf dem ehemaligen KZ-Gelände in der Biragokaserne wurde im Pietätsraum der KZ-Gedenkstätte bei der "Wand der Namen" der mehr als 4.800 Ermordeten des KZ-Außenlagers Melk gedacht. "Ich war überrascht und sehr erfreut, dass sich so viele Interessierte zur Begleitung eingefunden haben. Die Teilnehmer haben mir ihren vielen spannenden Fragen eine lebendige und diskursive Begleitung ermöglicht", freut sich Rabl.
Foto: Thomas Gruber