Umkämpftes Erinnern - die Geschichte der KZ-Gedenkstätte Melk

Umkämpftes Erinnern - die Geschichte der KZ-Gedenkstätte Melk
Eine französische Pilger*innengruppe 1948 in Melk, Foto Jean Barbier

Fotos und Zeitzeg*innen gesucht

Neben Gedenkstätten-Pflege, Geschichtsvermittlung und Organisation kultureller Veranstaltungen ist bei Verein MERKwürdig - Zeithistorisches Zentrum Melk auch die wissenschaftliche Forschung zentral. Derzeit arbeitet das ZHZ an einem von Wissenschaftsabteilung des Landes NÖ, österreichischem Zukunftsfonds und Nationalfonds geförderten Projekt zur Geschichte der KZ-Gedenkstätte Melk ab 1945. Dass das ehemalige Krematorium des KZ-Außenlagers Melk als Gedenkstätte erhalten geblieben ist, verdanken wir dem Engagement von KZ-Überlebenden bzw. den Nachkommen von Melker KZ-Opfern.
Die frühesten Gedenkfeiern in Melk führten französische „Pilgergruppen“ bereits 1948 durch. Im gleichen Jahr überlegte die NÖ Landesregierung, das Krematorium zu schleifen und durch ein repräsentatives Denkmal zu ersetzen. Diesem Vorhaben wurde von den sowjetischen Besatzern eine Absage erteilt, stattdessen wurde das Areal 1950 der Stadt Melk übergeben. 1962 wurde das frühere Krematoriumsgebäude schließlich als „öffentliches Denkmal“ gewidmet und 1963 von Leopold Figl eröffnet.

Fotos früher Gedenkfeiern gesucht

In seinem Projekt will Rabl den Akteuren nachspüren, die das Gedenken vor Ort entscheidend geprägt haben, gleichzeitig aber auch untersuchen, wie sich die Wahrnehmung und Akzeptanz seitens der Melker Bevölkerung darstellte. Dafür sucht das ZHZ nach Zeitzeugen und Fotos: „Wir suchen nach Menschen, die schon sehr früh an Gedenkfeiern in Melk teilgenommen haben oder sogar Fotos dieser ersten Feiern besitzen,“ ruft Rabl zur Mithilfe auf. Infos bitte an info@melk-memorial.org bzw. an die Nummer 0677/63658882.

Im April wird Rabl erste Erkenntnisse im Rahmen einer international besetzten Tagung in Wien präsentieren, die den Titel „Erinnerungsgemeinschaften und politische Akteure im Kalten Krieg“ trägt. 

Loading...