VORTRAG: ERZÄHLTE BIOGRAPHIEN - LOKALE ERFAHRUNGEN IM ZWEITEN WELTKRIEG

VORTRAG: ERZÄHLTE BIOGRAPHIEN - LOKALE ERFAHRUNGEN IM ZWEITEN WELTKRIEG
Symbolfoto: Roman Kraft, unsplash

Mittwoch, 21. September - 19 Uhr

Seit 2020 ist das Zeithistorische Zentrum Melk Kooperationspartner des Interviewprojekts "MenschenLeben" der Österreichischen Mediathek. Dabei handelt es sich um eine Sammlung lebensgeschichtlicher Erzählungen, die 2009 gegründet wurde und inzwischen mehr als 1.800 Interviews beinhaltet. Geführt werden die lebensgeschichtlichen Gespräche nach der sozialwissenschaftlichen Methode des "narrativen Interviews" (nach Fritz Schütze).
 
Unsere beiden in der Methode geschulten Mitarbeiterinnen Melanie Grubner und Christina Kandler haben inzwischen rund 20 solcher lebensgeschichtlichen Interviews mit Menschen aus Melk, Mank, St. Pölten, Bischofstetten, Loosdorf, Kirnberg an der Mank, Emmersdorf, Hofamt Priel, Herzogenburg, St. Aegyd am Neuwalde und Bad Ischl geführt. In den lebensgeschichtlichen Interviews erzählen die Interviewpersonen Anekdoten aus ihrer Kindheit, dem Wandel in der Arbeitswelt, persönliche Schicksalsschläge und von ihrem Alltag im Alter.
Im Vortrag stellen Kandler und Grubner einige Interviews mit dem Fokus auf Erzählungen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs vor. Wie haben die Interviewpersonen als Kinder oder Jugendliche den Krieg erlebt? Welche Unterschiede in diesem Erleben zeigen sich in den Erzählungen bezogen auf ihren Wohnort, ihr Alter und ihre Herkunftsfamilie? Was bedeuten diese Erlebnisse für diese Menschen im Alter? Diese Fragen werden in einem lebendigen Vortrag mit Fotos, Audioausschnitten aus den Interviews und Erzählungen der Interviewerinnen zu den Interviewsituationen beantwortet.
 
Die Vortragenden
Melanie Grubner studiert im Masterstudium Bildungswissenschaft an der Universität Wien. Ihre Bachelorarbeit hat von ihr geführte Interviews aus dem Projekt MenschenLeben zum Thema und trägt den Titel: „‘Da ist man froh, wenn alles weg ist, wenn man alles erlebt hat und nichts mehr weiß.‘ Erzählungen von beobachteter NS-Gewalt von Zeitzeug*innen der österreichischen Mehrheitsgesellschaft – Tiefenhermeneutische Analyse vom kollektiven Moment im individuellen Erinnern.“ Seit 2021 ist Melanie darüber hinaus die Public History-Beauftragte des Vereins. Außerdem ist sie in Melk als Mauthausen Außenlager-Guide des Mauthausen Komitees Österreich aktiv.
 
Christina Kandler hat an der Universität Wien Geschichte studiert und im Rahmen ihres Studiums die Masterarbeit mit dem Titel „Überlebenschancen. Eine Analyse der Häftlingsgesellschaft des Konzentrationslagers Melk anhand personenbezogener Daten aus SS-Dokumenten“ verfasst. Dank Christinas Recherchen kennen wir heute die Namen von 14.303 von insgesamt 14.308 Melker KZ-Häftlingen. Christina ist als Mauthausen Außenlager-Guide des Mauthausen Komitees Österreich aktiv, führt Interviews für das Projekt MenschenLeben und ist Mitarbeiterin im Zeithistorischen Zentrum.
 
 Die zum Zeitpunkt der Veranstaltung geltenden Covid-Bestimmungen werden hier zeitgerecht aktualisiert.

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